Recent Posts

Post Categories

Pandemie-Politik: Eng Enquête-Kommissioun zu Lëtzebuerg? 
No all där Opreegung ëm déi vill schlëmm a manner schlëmm Konsequenzen ëm deen ominéisen Topic „Pandemie “ an och...
Zirkus an der Politik ronderëm den Atom 
Gebongt. D’Aussoen vum Premier Luc Frieden a vum Ëmweltminister Serge Wilmes iwwer déi lëtzebuerger Atomstrategie koumen zum falschen Ament an...
Frank Bertemes: Rettet das Saatgut! 
„Die Rettung der Menschheit besteht gerade darin, dass alle alles angeht.“ —  Alexander Solschenizyn Wenige Dinge sind so kostbar und...
Atmosphäresch Virkrichszäit 
Mir liewe momentan e bësselchen an der Ambiance vun “1938”. Deemools wosst den informéierte Mënsch ganz genee, datt eppes Gréisseres...

Blog Post

Finanzen

Frank Bertemes: Heuschrecken 

Frank Bertemes: Heuschrecken
pixabay.com

Gier ist nicht geil!

Die Heuschrecken – die wir in Bälde wieder mit Freude in der Natur beobachten können. Sie sind eine Ordnung der Insekten, die mehr als 28.000 Arten umfasst und die weltweit in allen terrestrischen Lebensräumen, mit wenigen Arten auch im Süßwasser, vorkommen. Einige pflanzenfressende Arten neigen zu Massenvermehrungen und sind, vom Altertum bis heute, von hoher ökonomischer Bedeutung, wie man uns belehrt.

…“von hoher ökonomischer Bedeutung“ – womit wir bei einer besonderen Art von „Heuschrecken“ sind, um die es in unserer modernen, neoliberalen, besser ultraliberalen (Finanz-) Welt eigentlich gehen soll, nämlich um die Hedgefonds, dem absoluten Tummelplatz der Gier! Der Begriff „Heuschrecke“ im Kontext dieses Beitrages gilt im deutschen politischen Sprachgebrauch als eine abwertende Tiermetapher für ebendiese Hedgefonds oder auch „Geierfonds“. Auslöser der diesbezüglichen Heuschrecken-Debatte in Deutschland war ein am 17. April 2005 in der „Bild am Sonntag“ – als Zeitung  nicht unbedingt eine Referenz, doch leider nicht zu ignorieren –  erschienenes Interview mit dem SPD-Politiker Franz Müntefering, in dem er äußerte: „Manche Finanzinvestoren verschwenden keinen Gedanken an die Menschen, deren Arbeitsplätze sie vernichten – sie bleiben anonym, haben kein Gesicht, fallen wie Heuschreckenschwärme über Unternehmen her, grasen sie ab und ziehen weiter. Gegen diese Form von Kapitalismus kämpfen wir.“ Zum realpolitischen (Nicht-) Handeln gewisser „Sozialisten“ in ihrem „Kampf“ gegen den Kapitalismus – lieber kein Kommentar!

Um eines schon mal klar vorauszuschicken, muss man sich als Nicht-Finanzmensch mit dieser Problematik der „Hedgefonds“ und deren Konsequenzen erst einmal vertraut machen. “Raubzug im Schatten“ im Kontext des Corona – Ablenkungsmanövers. Während alle Welt gebannt auf das „Corona-Geschehen“ starrt (an dieser Stelle kein Kommentar zu diesem „Virus“ als Krankheit, versteht sich), fahren Hedgefonds gewaltige Profite ein, sie profitieren demnach – neben anderen –  im wahrsten Sinne des Wortes von dieser weltweiten Pandemie.   Der das globale Finanzsystem beschreibende Fachjournalist und Drehbuchautor Ernst Wolff ist in seinem rezenten Buch zum Thema jedenfalls formell: Wir sollten nicht nur die Themen beachten, die man uns aufdrängt, sondern vor allem jene, die man uns offensichtlich verschweigen will. Eine der Ursachen eines Übels, von dem man uns gezielt ablenken will, ist unter anderen die soziale Misere, die im „Corona-Wirbel“ als Thema sehr gezielt untergehen soll. Hedgefonds spielen in genau diesem Zusammenhang rücksichtslos ihre aktuelle Marktmacht aus – und die Politik sieht tatenlos zu! Man frisst eben einmal mehr Kreide – der Neoliberalismus verpflichtet eben!  Man sieht zu, wie diese Hedgefonds den kleinen – und mittelständischen Betrieben den Boden unter den Füßen entziehen und jede denkbare Maßnahme ergreifen, um vom inzwischen (ob Corona) unvermeidbaren Wirtschafts- und auch Finanzcrash, der droht, maximal zu profitieren. Der Finanzexperte im Klartext: Das Zeitalter der Heuschrecken. Begonnen hat alles mit der so oft thematisierten Deregulierung, der fortschreitenden Abschaffung von rechtlichen Einschränkungen für die Banken. Im Zuge dieser Deregulierung wurden eben die Hedgefonds zugelassen, meint Vermögensverwaltungen, deren Kundschaft fast ausschließlich aus sogenannten „High Net-Worth Individuals“ besteht, sprich den Ultrareichen, den „Wertvollen“ dieser Welt. Diese Hedgefonds dürfen wie Banken arbeiten, unterliegen aber nicht deren rechtlichen Beschränkungen. Ihre Zulassung ­– und wer hat das zu verantworten? –  war ein historisches Geschenk an das Bankgewerbe, denn sie ermöglichte es den Banken, selbst Hedgefonds zu gründen und auf diese Weise alle ihnen auferlegten rechtlichen Einschränkungen zu umgehen – tricky eben, voller opportunistischer Raffinesse, wie man eben so ist! Erlaubt ist bekanntlich alles, was nicht verboten ist, oder?

Hedgefonds verfolgen keine festgelegte Strategie, sondern durchforsten das Wirtschafts – und Finanzsystem ständig nach Gelegenheiten, um in möglichst kurzer Zeit möglichst hohe Gewinne zu erzielen – ohne Rücksicht, versteht sich! Auf diese Weise sind sie seit der Jahrtausendwende immer größer und mächtiger geworden.

Man warnt uns vor dem erwarteten Neustart nach Corona als Konsequenz der Dominanz der Heuschrecken: Massenarbeitslosigkeit, das Ende großer Teile des Mittelstandes, drastische Senkung des Lebensstandards der Bevölkerungsmehrheit und eine weitere Explosion der sozialen Ungleichheiten.

Die Antworten der Politik?

Man darf ob dieses angekündigten Horrorszenarios, besonders für das tumbe Wahlvolk, jedenfalls gespannt sein!

 

Frank Bertemes

Related posts

Verloossen eng Äntwert

Required fields are marked *