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Frank Bertemes: Die Medienwelt der Zukunft 

Frank Bertemes: Die Medienwelt der Zukunft
Image par Free-Photos de Pixabay

 

die neuen Medien bringen viele neue Möglichkeiten, aber auch viele neue

Dummheiten mit sich.

© Ernst Ferstl (*1955), österreichischer Lehrer, Dichter und Aphoristiker

Noch Fragen, Kienzle? – Nein, Hauser“: So endete der letzte Dialog zwischen Bodo Hauser und Ulrich Kienzle. Im Prinzip hatte Kienzle in 289 Ausgaben des ZDF-Magazins “Frontal” immer noch ein klares “Ja, Hauser” parat – was schon mal Programm war. Nach 290 Sendungen und fast acht Jahren war am 12. Dezember des Jahres 2000 dann aber Schluss: die beiden Vollblutjournalisten Bodo Hauser und Ulrich Kienzle moderierten das letzte Mal die ZDF-Sendung “Frontal“, für politisch interessierte Zeitgenossen ein Begriff. Mit ihrem Frage-Antwort-Spiel wurden die Moderatoren als “die rechte und die linke Hand des Fernsehens” bekannt. Ihre wöchentliche Sendung entwickelte sich zu einem der erfolgreichsten politischen TV-Magazine Deutschlands und verzeichnete in der Spitze bis zu 6,44 Millionen Zuschauern. Hauser und Kienzle, die polarisierten und sich angeblich auch privat nicht so recht mochten, gelang es darüber hinaus trotz aller Unterschiede, gemeinsam erfolgreich Bücher zur TV-Reihe zu schreiben.

 

Wobei wir schon mal anhand dieses konkreten Beispiels das absolut führende Medium im Kontext dieser Zeilen genannt haben: das Fernsehen. Doch zuerst einmal zu den Medien: das Wort “Medium” bedeutet aus dem Lateinischen übersetzt eigentlich “Mitte“, jedoch bildungssprachlich und im Kontext dieser Zeilen eingesetzt, auch „vermittelndes Element“, so der Duden. Ein Medium kann alles sein, was von Menschen als Zeichen verwendet wird. Ein Medium in der zwischenmenschlichen Kommunikation ist (eben) ein vermittelndes Element, welches demnach aus Sprache, Zeichen oder Symbolen bestehen kann.  Durch dieses Medium wird eine Botschaft von einer zur nächsten Person transportiert. In der Alltagssprache meinen wir mit dem Begriff “Medien” meist Massenmedien wie Zeitung, Fernsehen, Radio, Film und Internet. Das Besondere an ihnen ist, dass sie gleichzeitig eine große Anzahl von Menschen erreichen und auf diese Weise Inhalte einer breiten Öffentlichkeit vermitteln können. Oftmals werden auch Begrifflichkeiten wie “neue Medien” oder “digitale Medien” in der Medienpädagogik verwendet.

 

Der Einfluss der Medien ist enorm und wird in der digitalen Welt und angesichts der diversen Möglichkeiten auch weiterhin führend sein. So manches wird sich nämlich unweigerlich aber sicher ändern, wobei besonders die Zukunft der Printmedien eine sehr eindringliche Frage aufwirft. Wir wissen, dass schon so manche Printausgaben bestbekannter Tages- oder Wochenzeitungen Opfer der Digitalisierung geworden sind und dass besonders die junge Generation ein völlig anderes Informationsbedürfnis in unserer schnelllebigen Zeit manifestiert, was sich grundlegend von jener der vorigen Generation unterscheidet. Ob kurze, oft völlig unfundierte, absolut unvollständige Informationen allerdings hilfreich sein werden, darf zumindest hinterfragt werden – sinnvoll und dem Auftrag einer anständigen Pressearbeit, die eines qualifizierten Journalismus würdig ist, kann die Entwicklung verschwindender Printmedien wahrlich nicht sein. Doch was Sache ist und sein muss, erleben wir heuer auch in der aktuellen „Corona“ – Debatte, wo zweifelnde Stimmen an den Theorien des Mainstreams wenig erwünscht sind und die Macht der Medien sich besonders in der Kraft eben der diversen digitalen Medien ausdrückt. Eine kontroverse Debatte nach objektiven Kriterien wird immer schwieriger, kurze, sprachlich schwache und qualitativ oft sehr diskutable Beiträge beherrschen besonders die (a)sozialen Netzwerke, deren Namen niemand mehr zu nennen braucht und die mit Sicherheit sehr bedenkliche Zukunftsperspektiven darstellen. Dass es immer noch anders geht, beweist die renommierte Wochenzeitung „Die Zeit“, die sich erlaubte, eine anständige Analyse bei der „Corona“- Abwehr zu veröffentlichen und die in einer ihrer rezenten Ausgaben Fragen aufwarf, die in diesem Lande, in dem wir Luxusbürger leben – die mehrheitlich mit dem Strom zu schwimmen pflegen und kritische Stimmen hierzuländchen immer noch und besonders im Kontext „Corona“ sehr schnell als  „konspirativ“ verdächtig gelten –  so jedenfalls noch niemand öffentlich gestellt hat. Würde man das nämlich tun, wären die Reaktionen von öffentlicher Seite wohl sehr interessant und man müsste sich als politische Klasse selbst sehr unangenehme Fragen stellen. Würde man dieses Topic in dem Sinne wohl ganz einfach ignorieren? Impfen oblige, Pharmadiktat verpflichtet – mal so provokativ gefragt? Neue Erkenntnisse nach entsprechender Faktenlage setzten sich in der Bundesrepublik jedenfalls durch und werden kritisch thematisiert – und auch das ist eine Zukunftsperspektive, in diverser Hinsicht! Ob Menschen sich anstecken, hängt nämlich tatsächlich auch von ihrer Lebensweise und ihrem Wohnort ab. Und dass „Corona“ auch diejenigen besonders trifft, die eh schon geschwächt sind, die dann eben krank und noch kränker werden, wie die „Zeit“ seiner Leserschaft vermitteln will, und klar feststellt, dass das leider viele sind, dürfte bei näherer Betrachtung wenig verwundern. Es stellt sich demnach auch die banale Frage der Volksgesundheit in digitalen Zeiten, die von Fastfood, ungesunder und bewegungsarmer Lebensweise, Stress diverser Art (Wohnungsqualität, Arbeitslosigkeit, Zukunftsängste, Armut, generell zunehmende psychische Probleme usw. gehören auch unter diese Kategorie) geprägt sind– und dazu noch ganz einfach gefragt: macht ANGST nicht krank? Ein gesunder Körper mit einem intakten Immunsystem wehrt bekanntlich sehr viele Erreger ab, bevor die Viren im Körper aus dem Gleichgewicht kommen und das Lot kippt, der Mensch folglich krank wird. Doch wenn so viele Menschen bereits krank sind…und damit sei diese Randbemerkung zu der weltweiten „Pandemie“, die uns alle in Atem, Panik und Sorge hält, im Rahmen dieser Zeilen jedoch abgeschlossen – Gedanken dazu sind jedenfalls erlaubt…

Doch sehen wir uns die Zukunft der Medien vielleicht anhand qualifizierter Recherchearbeit in diesem ersten Beitrag eines, hoffentlich insgesamt gesehen, besseren Jahres 2021 genauer an. Die deutsche Stiftung für Zukunftsfragen beschäftigte sich in einem rezenten Beitrag mit der Zukunft der Medien, einem durchaus interessanten und sehr wichtigen Thema in einer zunehmend digitalen Welt, in der besonders die klassischen Printmedien, wie bereits erwähnt, einer düsteren Zukunft entgegensehen. Die Medienentwicklung wird, so ein entsprechendes Dokument der an dieser Stelle zitierten Stiftung, vom Verhältnis zwischen „neuen“ (Internet, PC, Handy, Spielekonsolen) und „alten“ (TV, Radio, Zeitung, Buch) Nachrichtenträgern geprägt sein. Wobei schon mal zu bemerken wäre, dass besonders die gefährliche Entwicklung der diversen Computerspiele leider sehr ernste psychische und soziale Konsequenzen bei den nicht nur jugendlichen Fanatikern nach sich zu ziehen drohen, die im Endeffekt auch gesellschaftliche Konsequenzen haben werden. Doch die neoliberale Doktrin scheint jedweden Eingriff öffentlicher Instanzen, die wohl mit Scheuklappen in der Gegend herumlaufen, explizit zu verbieten – die Rechnung wird unserer modernen Gesellschaft als negative Zukunftsperspektive jedenfalls unweigerlich noch präsentiert werden – auch dies sei jedoch nur am Rande erwähnt und damit zurück zum Beitrag der zitierten Quelle der deutschen Stiftung für Zukunftsfragen. Die neuen Medien verdrängen die alten nicht, sondern es findet eine Parallelnutzung beider Formen statt. Die alteingesessenen Medien Fernsehen, Radio und Zeitung verlieren jedoch ihre Monopolstellung. Trotz der steigenden Internetnutzung in allen Lebensphasen ist das „TV-Zeitalter“ aber nicht zu Ende, denn das Fernsehen bleibt nach wie vor auf Platz eins der beliebtesten Freizeitaktivitäten, während das Internet lediglich (noch) den fünften Platz belegt. Wie lange das allerdings noch so sein wird, darf man zumindest fragen…

Die Analysen der Stiftung für Zukunftsfragen zeigen eine in Deutschland zweigeteilte Gesellschaft in Bezug auf die Mediennutzung: Während die „Digital Natives“, meint die Generationen, die mit den neuen digitalen Technologien aufgewachsen sind, deutlich häufiger die genannten „neuen Medien“ nutzen, zeigen die älteren Generationen noch immer eine starke Zurückhaltung in der Benutzung eben dieser Technologien. Aufgrund der demografischen Zusammensetzung der deutschen Bevölkerung wird die Medienwelt bis 2030 von dieser Spaltung geprägt sein.  Um der Spaltung zwischen den „jungen Onlinern“ und „alten Offlinern“ entgegenzuwirken, wird die Medienkompetenz in Zukunft ein elementares Bildungsmerkmal sein. Wobei das Stichwort der „Medienkompetenz“, meint der Fähigkeit einer Person, Medien sinnvoll zu nutzen, besonders im Kontext der (lästigen) „Fake News“ zu einem der wohl wichtigsten Instrumente des richtigen Umgangs mit ebendieser neuen, zukünftigen, eben digital gestalteten Medienwelt der Onliner wurde. Nicht nur das technische Verständnis im Umgang mit den Endgeräten sollte hierbei gefördert, sondern auch eine Sensibilisierung im individuellen und gesellschaftlichen Einsatz vermittelt werden. Einerseits muss das kognitive Verständnis der Mediennutzer im Umgang mit den einzelnen Geräten verbessert, andererseits aber auch die auf Sozialplattformen angewandten Techniken erläutert werden, so das Papier sehr deutlich. Die Studien der Stiftung für Zukunftsfragen zeigen zudem, dass die Mehrheit der Bundesbürger eine Überforderung im medialen Alltag befürchtet, da die Dauerpräsenz und die Informationsflut die zunehmende Schwierigkeit bedingen, Wichtiges von Unwichtigem unterscheiden zu können. Hierbei zeigt sich eine Ambivalenz, da die permanente Erreichbarkeit einerseits als Fortschritt bewertet, andererseits aber auch als Einschränkung empfunden wird. Und das bedeutet, dass die Gefahren der Medienwelt sich durchaus ebenfalls mit der zukünftig immer mehr digital beeinflussten Arbeitswelt verbinden lassen – was darüber hinaus zusätzliche, neue Herausforderungen im Kontext des Arbeitsrechts nach sich ziehen wird – was natürlich ein anderes Thema sein soll…

 

Frank Bertemes

 

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