OFFENER BRIEF AN UNIV.PROF. MARKUS HESSE
Mit Verlaub, Herr Professor Markus HESSE, Ihre offensichtliche Majestätsbeleidigung an die Adresse der Verantwortlichen des Kirchbergbaufonds, im Rahmen der publikumswirksamen wiederholten Vorstellung der allerneuesten Philosophie der Stadtplanung auf dem Kirchberg, (Cf. Tageblatt vom 24. Oktober), hätten Sie sich ersparen müssen. In der Tat, seit mehr als 3 Dekaden verewigen sich die Entscheidungsträger des staatlichen Fonds und ihre politischen Tutoren, die da waren Robert GOEBBELS (LSAP), Erna HENNICOT-SCHOEPGES (CSV), Claude WISELER (CSV) und jetzt François BAUSCH (Déi Gréng) nachweislich als beratungsresistente Ewiggestrige indem sie jede konkrete Sach- und Fachkenntnisse in Richtung einer zukunftsfähigen Stadtplanung und Siedlungsentwicklung gemäß den Prinzipien der Nachhaltigkeit konsequent in den Wind schrieben und weiterhin schreiben. Ungetrübt von jeder Sachkenntnis wurde nicht selten von den Entscheidungsfunktionären des „Fonds du Kirchberg“ das Gegenteilige, von dem was vorgeschlagen wurde, eingeleitet.
So wird ebenso Ihre berechtigte Angst vor der Entstehung einer „banlieue“ durch die Errichtung einer monolithischen Wohnraumwüste mit ausgeprägter sozialräumlicher Segregation ungehört verhallen. Die Reparatur dieser bereits augenfälligen Fehlentwicklung wird noch kostenintensiver werden als die Sanierung der rein technischen Flops die sich eine Vielzahl von Bauingenieuren, Architekten und Staatsfunktionären, auf dem ehemaligen Prachtplateau bislang geleistet haben. Der Kirchberg darf nicht weiterhin als großer Robinsonspielplatz für selbsternannte Architekturpäpste und Hobbystädtebauer, zum grenzenlosen Experimentieren mit den Lebensräumen vieler Menschen, betrachtet werden.
Luxemburg, den 25. Oktober 2019
Mit besten Grüßen.
Daniel MILTGEN
Ing. für Raumplanung und Raumordnung der TU Wien