DAS GRUNDPROBLEM IM WOHNUNGSBAU
Unlängst veröffentlichten auch die Forscher des « Luxembourg Institute of Socio-Economic Research » (LISER) ein Pamphlet mit äusserst zweifelhaftem wohnungsbaupolitischen Inhalt. Co-Autor dieser publikumswirksamen Studie ist der Inhaber des, von der Stadt Luxemburg finanzierten, Lehrstuhles für Stadtforschung an der Universität Luxemburg. Diese Tatsache erklärt zweifelsohne den Grundtenor des Ergebnisses der Untersuchung, das von der staatlich subventionierten Presse genüsslich und kommentarlos unter ihre Klientel gebracht wurde.
Quintessenz der Arbeit, die unter dem Deckmantel der Wissenschaft verfasst wurde, ist die Behauptung, dass Grossgrundbesitzer und Siedlungsentwickler in Luxemburg ihre Grundstücke nur in homöopathischen Dosen auf den Markt bringen würden um den Preisverfall von Grund und Boden, ergo um die Genesung der Wohnungspreise, in Luxemburg zu verhindern.
Doch wahre Kenner der Szene wissen, dass genau das Gegenteil der Fall ist. Exklusiv die politischen Entscheidungsträger gestalten hierzulande indirekt das Marktgeschehen. Und dies gilt besonders für die Hauptstadt Luxemburg, der Financier des o.g. universitären Lehrstuhls, deren Machthaber seit Dekaden viele Siedlungsprojekte erfolgreich ausbremsen um somit effektvoll die Ziele ihrer reaktionär kolorierten Sozialpolitik zu verfolgen.
Bereits vor 10 Jahren sollte « Hollerich Dorf » als Öko-Quartier entwickelt werden. Doch die hauptstädtischen Entscheidungsträger liessen das Projekt erfolgreich bis heute in der Schublade verschwinden. Seit fast 20 Jahren kämpft der Grundstücksbesitzer einer großen Parzelle gelegen im Val St. André vergeblich um eine hauptstädtische Genehmigung für den Bau von ca. 165 Wohneinheiten. Rund 25 Jahre dauerte die hauptstädtische Genehmigungsprozedur für die, aus 650 Wohnungen bestehende, « Sauerwiss » in Gasperich. Seit 35 Jahren ist die « place de l’Etoile », gegen den Willen seiner wechselnden Besitzer, eine innerstädtische Brache.
Angesichts dieser nur wenigen Beispiele muss die, mit öffentlichen Geldern finanzierte, LISER Studie als echte Lachnummer abgetan werden. Auch beweisen sie einmal mehr die dubiose Vorgehensweise mit der verschiedene Forscher sich hierzulande produzieren dürfen.
Daniel MILTGEN
Luxemburg-Kirchberg