„Jede Kanone, die gebaut wird, jedes Kriegsschiff, das vom Stapel gelassen wird, jede abgefeuerte Rakete bedeutet letztlich einen Diebstahl an denen, die hungern und nichts zu essen bekommen, denen, die frieren und keine Kleidung haben. Eine Welt unter Waffen verpulvert nicht nur Geld allein. Sie verpulvert auch den Schweiß ihrer Arbeiter, den Geist ihrer Wissenschaftler und die Hoffnung ihrer Kinder.“
Dieses Zitat stammt von Dwight D. Eisenhower, dem 34. Präsidenten der USA, das aber wohl eher „gut“ nach Außen klingen sollte, denn auch die US-Realität im Kontext Rüstung und Waffen unter Eisenhower sah durchaus anders aus…
So vieles von dem, was in der direkten Nachkriegszeit in real mit gewissen hochqualifizierten Nazi-Ingenieur-Offizieren passierte, die als US-Überläufer (zumindest offiziell) von der Bildfläche verschwanden ( oder eben auch nicht) wird in letzter Zeit von Historikern in akribischen Recherchen thematisiert und dokumentiert. Schwerverbrecher, die uns Normalos eher unbekannten Nazi-SS-Größen, wie beispielsweise Hitlers Geheimwaffenchef Dr. Ing. Hans Kammler, der als Raketenspezialist den in dieser Hinsicht rund zehn Jahren hinterherhinkenden Amerikanern mehr als nützlich war. Ein für die amerikanische Rüstungsindustrie sehr wertvoller Mann, dessen Wissen dieser sehr wohl einzusetzen verstand, offiziell allerdings Selbstmord begangen haben soll – was nach letzten historischen Fakten jedoch absolut nicht stimmen kann. Doch das nur eine Randbemerkung im Kontext US-amerikanischer Hypokrisie, die man allerdings noch vertiefen kann…
Die Ungleichheit in der Welt wächst rasant. Europa bleibt davon nicht verschont. Auch die aktuelle Situation um den Krieg in der Ukraine, so Armand Clesse in einem rezenten, beachtlichen Zeitungsbeitrag, trifft Europa politisch, ökonomisch und sozial ins Mark. Liest man Eisenhowers mahnende Worte genau, so ist die NATO-Aufforderung, dass auch wir Europäer massiv in die Verteidigung, sprich in Waffen, investieren müssten, eine ernste Gefahr für die Soziale Frage in Europa – weil dieses Geld ganz einfach fehlen wird!
Die auch jetzt schon in unserem Land zunehmende Armut wird in Europa generell noch dramatischer werden – doch für Waffen muss Geld, viel Geld zur Verfügung stehen. Der neueste Bericht der seriösen Organisation Oxfam, der bezeichnenderweise zu Beginn des WEF in Davos veröffentlicht wurde, enthüllt die extreme Ungleichheit, die die Welt heuer erlebt, wo das reichste eine Prozent sich ungefähr 50 Prozent des neu geschaffenen Reichtums gesichert hat, und verweist darauf, dass man mit der Erhebung einer Steuer auf den Reichtum von bis zu fünf Prozent von Multimillionären und Milliardären jährlich 1,7 Billionen Dollar einnehmen könnte, mit denen zwei Milliarden Menschen (sic!) aus der Armut herauskommen würden. Nach Ansicht der Weltbank erleben wir den größten Anstieg der Armut und der Ungleichheit zwischen Ländern seit dem Zweiten Weltkrieg.
Doch die Eliten versammelten sich im Schweizer Skiort in einem Kontext, wo extremer Reichtum und extreme Armut in der Welt zum ersten Mal seit 25 Jahren gleichzeitig angewachsen sind. Es wäre an der Zeit, den Mythos zu entlarven, dass Steuersenkungen für die Reichen letztlich der Allgemeinheit zugutekommen würden – ein ewiges Credo der Liberalen! Ein Irrtum. Die gefühlt ewigen Steuersenkungen für die Superreichen haben nämlich gezeigt, dass diese am Ende nur ihnen selbst dienen. Wie man Massenprofite durch Zuschüsse öffentlicher Mittel und gieriger Ausnutzung der Marktbedingungen erzielt, hat die Pandemie im Sinne der Ultra-Reichen wohl klar gemacht…
Was zu tun wäre, liegt wohl auf der Hand!
Frank Bertemes
*Dwight David „Ike“ Eisenhower (* 14. Oktober 1890 in Denison, Texas, † 28. März 1969 in Washington, D.C.) war ein US-amerikanischer General und während des Zweiten Weltkriegs Supreme Commander der Supreme Headquarters, Allied Expeditionary Force (SHAEF) in Europa. Als Politiker der Republikanischen Partei war Eisenhower von 1953 bis 1961 der 34. Präsident der Vereinigten Staaten. (Wikipedia)