Geehrter Herr Goebbels,
Vielen Dank dafür, dass Sie meinen , in Ihren Augen wohl kaum in der Form inhaltlich vertretbaren Forum-Text im “Tageblatt” trotzdem gelesen haben – das freut mich!
Wäre der Artikel nämlich in Ihren Augen tatsächlich inhaltlich zutreffend, d.h. würde dieser Text Ihre “Begeisterung” tatsächlich beflügeln, statt Sie offensichtlich in mehr als fragwürdigem Kontext (die Eisenbahner und Ihr Statut – dazu mehr weiter unten) zu reizen, wären Sie nämlich das, was Sie eben NICHT sind – und zwar so etwas wie ein SOZIALIST….Auch wenn Sie in – zumindest gelegentlich – durchaus überzeugenden Texten aus Ihrer Feder manchmal ebendiesem (fälschlichen?) Eindruck trotzdem widersprechen können …glücklicherweise für Sie!
Karl Marx war DER Sozialist (seine Theorie des Kommunismus soll das Endziel des Sozialismus sein) – kein Politiker, sehr wohl aber als Philosoph ein politischer Theoretiker der Sonderklasse – auf den sich die “S” – Parteien mit einem gewissen Stolz historisch berufen konnten und eigentlich immer noch können (müssten!) – die LSAP von heute verschweigt diesen großen Denker, der seiner Zeit weit voraus war!
Nicht wenige behaupten, dass Sie als Wirtschaftsminister die wahrlich ideale Besetzung im Sinne des Neoliberalismus waren und als eingefleischter “Grünen”-Fresser ein Hindernis für die entsprechend verpasste öko-soziale Entwicklung der LSAP, heuer mit den für diese Partei bestbekannten elektoral “nachhaltigen” Konsequenzen.
Noch heute Morgen wurden Sie in der Diskussion im Zug als einer der Hauptverantwortlichen für den kontinuierlichen Krebsgang der LSAP bezeichnet, doch das in der Form zu behaupten wäre natürlich unfair…Dawaren schon noch andere “bestens” zielorientiert in Richtung “Titanic” engagiert – und wo das noch enden wird, ist in der Tat eine berechtigte Frage, deren realpolitisch riskierte Antwort auf ebendiese Frage mich persönlich als (parteiloser) Links-Sozialist mehr als betrübt….
Ihr Seitenhieb auf das bestehende Eisenbahnerstatut, dessen (Noch-) Existenz Sie scheinbar beschäftigt , hätten Sie sich durchaus ersparen können – ich werde dieses Schreiben an meine Gewerkschaft, die scheinbar auch Ihre und die des Herrn FAYOT ist oder gewesen sein soll, weiterleiten. Muss man da gerade Ihnen als Mitglied der FNCTTFEL, einer Gewerkschaft der Eisenbahner und öffentlichen statutarischen Beamten, so etwas wie Sozialneid unterstellen? Das wäre in der Tat fast schon lächerlich!
Schummt Iech, Här Goebbels!
Dass gerade der historische Einsatz der immer streitbaren Eisenbahner auch im Sinne des Privatsektors war, müssten Sie jedenfalls bestens wissen!
Ach ja, als Transportminister hätten Sie übrigens von der Gelegenheit profitieren können, dieses Ihnen anscheinend so lästige Statut der Eisenbahner abzuschaffen- siehe Ihre Bemerkung zu den “erworbenen Rechten!”
Wobei man schon einmal bemerken müsste, dass ein “droit acquis” insgesamt gesehen nicht mehr besteht-siehe die Pensionsreform im öffentlichen Sektor des Jahres 1998, die Sie garantiert begeistert mitgetragen haben und für die sich die heutigen Beamten des “Spezialregimes” dann dementsprechend auch bei Ihnen bedanken können!
Ich darf Sie übrigens beruhigen – dieses Statut, ein Dokument, das übrigens die Rechte und Pflichten einer definierten Gruppe von Arbeitnehmern regelt, in diesem Fall diejenigen der Eisenbahner des “cadre permanent”, also des “ständigen Kaders” laut Definition, wird es wohl nicht mehr lange geben – es ist eigentlich nur eine Frage der Zeit!
Also seien Sie beruhigt, Herr Goebbels, der Sie sich, im Gegensatz zu vielen anderen , den mit Sicherheit meisten Mitbürger*innen dieses Landes, lächelnd den mit Sicherheit üppigen Betrag Ihrer monatlichen (Minister?) Pension auf Ihrem Konto betrachten können.
Genießen Sie weiterhin Ihr Leben, Herr Goebbels – und das ist durchaus ehrlich gemeint!
Und unterlassen Sie gefälligst derartige Kommentare!
Mit besten Grüßen,
Frank Bertemes