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Finanzen

Joe Wissler: Welche Zukunft hat unser Bargeld? 

Joe Wissler: Welche Zukunft hat unser Bargeld?
Image par Bruno de Pixabay

Kürzlich wurde sich in der Tagespresse die Frage gestellt, ob das Bargeld in Gefahr sei, wenn der digitale Euro eingeführt wird. Was einst als Hirngespinst von Verschwörungstheoretikern abgetan wurde, nimmt nun immer konkretere Formen an: Die Einführung des digitalen Euro ist nur noch eine Frage der Zeit. Viele Bürger fragen sich, wie sicher ihre Geldscheine noch sind und welche Veränderungen auf sie zukommen könnten.

Image par Erwin de Pixabay

Ist die Abschaffung des Bargelds, wie in der Presse oft behauptet wird, wirklich nur Panikmache von Verschwörungstheoretikern und Populisten? Da ich weder Wirtschaftsexperte bin noch mich in internationalen Finanzen auskenne, habe ich nach Antworten gesucht. Eine kurze Recherche brachte einige interessante Fakten ans Licht.

Auf eine parlamentarische Frage des ADR zur Sicherheit des Bargeldes antwortete Ministerin Backes, dass Bargeld in Luxemburg nach wie vor eine wichtige Rolle spiele und es aktuell keine Pläne gibt, den Gebrauch einzuschränken oder abzuschaffen.

Obwohl die Verfassung Luxemburgs keinen expliziten Schutz für Bargeld vorsieht, wird es durch bestehende gesetzliche Regelungen und die allgemeine Praxis als gesetzliches Zahlungsmittel anerkannt und geschützt. Dies ist jedoch nur eine Momentaufnahme und keine bindende Zusicherung für die Zukunft.

Welche Vor- und Nachteile bringt der digitale Euro mit sich und welche Auswirkungen hat dies auf unser Bargeld?

Behörden und Finanzinstitute erhoffen sich von der Einführung der digitalen Währung zahlreiche Vorteile, darunter Effizienz, Sicherheit und wirtschaftliche Kontrolle. Gleichzeitig birgt diese jedoch auch Risiken, insbesondere in Bezug auf Datenschutz, technologische Abhängigkeit und finanzielle Stabilität.

Digitale Währungen sind anfällig für Cyberangriffe, Hacking und technische Ausfälle, die erhebliches Chaos verursachen können.

Allen  Beteuerungen zum Trotz bleibt die Gefahr der totalen Kontrolle über den Bürger durch die digitale Währung bestehen. Das Bargeld in unserer Tasche gehört uns, Bitcoins und digitale Euros hingegen dem System.

Image par Techmanic de Pixabay

Kritiker warnen, dass der gläserne Bürger Realität werden könnte: Alle Geldausgaben wären im System verankert, nachprüfbar und im Extremfall sanktionierbar. Es besteht das Risiko, dass die digitale Währung als Druckmittel eingesetzt wird, um renitente Bürger und Systemkritiker mundtot zu machen, ähnlich wie in China.

Beispielsweise könnte es aufgrund des Klimawandels nicht mehr möglich sein, jedes Jahr mit dem Flugzeug in den Urlaub zu fliegen oder sich einen Verbrenner zuzulegen. Solche Forderungen sind bereits Realität und werden von teils radikalen Umweltaktivisten und deren Organisationen zunehmend lauter vertreten.

Darüber hinaus könnte man aufgrund der falschen Parteizugehörigkeit von gesellschaftlichen Ereignissen ausgeschlossen werden, weil das System die Bezahlung nicht zulässt. Selbst wenn uns versichert wird, dass unsere Rechte und Freiheiten geschützt sind, haben wir alle die Erfahrung gemacht, dass Grundrechte plötzlich und kurzfristig außer Kraft gesetzt werden können – natürlich nur zu unserem Besten…

Bargeld ist und bleibt also eine persönliche Freiheit, auf die viele nicht verzichten wollen. Was ich kaufe oder mit meinem Geld bezahle, geht nur mich etwas an – illegale Aktivitäten wie Geldwäsche natürlich ausgeschlossen. Eine digitale Währung ist eine Art Phantomgeld, zu dem besonders ältere Bürger keinen Bezug haben.

Die gute Nachricht ist, dass es keine Anhaltspunkte dafür gibt, dass Bargeld offiziell abgeschafft oder verboten wird.

Die weniger gute Nachricht lautet, dass für die Abschaffung des Bargeldes eigentlich keine Verbote nötig sind.

Wer Bargeld vom Konto abheben will, wird in der Regel einen Geldautomaten aufsuchen müssen, die immer weniger werden. Hinzu kommt, dass bei einer Abhebung von mehr als 250 Euro bei vielen Bankautomaten das Zahlungslimit erreicht ist.

In den letzten zwei Jahren wurden hierzulande 20 Geldautomaten stillgelegt, um die Menschen auf die digitale Bezahlung einzustimmen. Aber das ist noch nicht alles.

Ein Blick ins benachbarten Ausland zeigt, dass es auch dort nicht besser aussieht. In den letzten fünf Jahren wurden in Belgien 2.801 Geldautomaten abgeschafft.

Die Zahl sank von 8.000 im Jahr 2017 auf etwa 5.199 Ende 2023. Es wird prognostiziert, dass bis 2025 die Anzahl der Geldautomaten in Belgien auf 3.774 fallen könnte, wobei ein Abkommen sicherstellen soll, dass bis 2027 mindestens 4.000 Geldautomaten verbleiben. Bei einer Bevölkerung von 11,6 Millionen käme dann etwa ein Geldautomat auf 3.000 Einwohner.

In Frankreich liegt die Zahl bei 1.321 Bürgern pro Geldautomat, ähnlich wie in Luxemburg. In Frankreich wurden in den letzten fünf Jahren etwa 7.000 und in Luxemburg 100 Geldautomaten abgeschafft.

Wussten Sie übrigens, dass innerhalb der EU Reisen mit mehr als 10.000 Euro meldepflichtig sind?

Mittlere Geldbeträge wie 8.000 oder 10.000 Euro können nicht einfach so in bar von der Bank abgehoben werden. Man muss sich rechtfertigen und sich einigen Fragen unter dem Vorwand der Geldwäsche stellen, wobei es Tage dauern kann, bis die Bank das Geld auszahlt. Früher gab es noch Schecks oder man konnte ein Auto in bar bezahlen, heute ist dies praktisch unmöglich.

Theoretisch ist es zwar mein Geld, das die Bank für mich aufbewahrt, aber ich kann nicht frei darüber verfügen und muss eine solche Transaktion begründen. Darüber hinaus muss ich mir im Voraus einen Termin bei der Bank besorgen. Das Spielfeld rund um das Bargeld wird immer enger.

Image par ASSY de Pixabay

Der Trend ist eindeutig und wird von weiteren Regeln und Verboten bezüglich Bargeldbesitz in vielen europäischen Ländern verstärkt:

  • Frankreich: Die Obergrenze für Bargeldzahlungen liegt bei 1.000 Euro für in Frankreich ansässige Personen und 15.000 Euro für Personen ohne Wohnsitz in Frankreich.
  • Spanien: Bargeldtransaktionen sind auf 1.000 Euro beschränkt (bzw. 10.000 Euro für nicht in Spanien ansässige Personen).
  • Italien: Die Obergrenze für Bargeldzahlungen beträgt 2.000 Euro (seit dem 1. Januar 2022 wurde diese Grenze auf 1.000 Euro gesenkt).
  • Griechenland: Bargeldtransaktionen sind auf 500 Euro beschränkt.
  • Belgien: Die Obergrenze für Bargeldzahlungen liegt bei 3.000 Euro.
  • Deutschland und Luxemburg: Es gibt keine generelle Obergrenze für Bargeldtransaktionen, aber Banken sind verpflichtet, Bargeldtransaktionen ab 10.000 Euro zu melden.

Angesichts dieser Entwicklung wage ich die Prognose, dass in ein paar Jahren Bargeld nur noch für Trinkgelder oder kleine Beträge genutzt wird, spätestens wenn die digitale Währung vollständig eingeführt ist.

Welchen Zweck sollte Bargeld noch haben, wenn der digitale Euro da ist  und praktisch alles damit bequem bezahlt werden kann? Was soll man mit Geldscheinen oder Münzen anfangen, wenn an der Kasse niemand das Wechselgeld geben kann?

Fakt ist, dass der Besitz von Bargeld und Bargeldabhebungen bereits so stark von den Geldinstituten eingeschränkt wurden, dass man bereits heute lieber digitale Zahlungsmethoden bevorzugt. Diese sind einfach und pragmatisch.

In Anbetracht der vorliegenden Erkenntnisse deutet alles darauf hin, dass Banken und Regierungen die digitale Währung als das bessere und sicherere Geldinstrument feiern werden –  die weitere Entwicklung wird durch unser gesteuertes Konsumverhalten geregelt.

Der nächste und letzte Schritt zum digitalen Euro ist definitiv nicht mehr weit.

Hand aufs Herz: Wie oft zücken Sie Ihre Kreditkarte oder nutzen Zahlungs-Apps anstatt Bargeld, um einen Kauf abzuschließen?

Eine Studie der ECB aus dem Jahre 2019 zufolge liegen die Bargeldzahlungen hierlands bei etwas 45 % und dabei der Anteil der elektronischen Zahlungen im Gegenzug stetig  wächst.

Diese Bequemlichkeit wird der letzte Sargnagel in dieser Entwicklung sein.

In diesem Sinne möchte ich mit einem Zitat unseres Ex-Premiers und Ex-EU-Präsidenten Jean-Claude Juncker abschließen:

„Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter – Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt.“

Joe Wissler

Quellen:

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1 Comment

  1. Jean

    Ich glaube der autor dieses artikels hat leider recht.
    Die bequemlichkeit (es ist ja viel leichter mit karte zu zahlen) und die denke …ich habe ja nichts vor dem staat zu verstecken…werden dem bargeld auf lange sicht den garaus machen.

Verloossen eng Äntwert

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