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Justiz

Frank Bertemes: 40 Joer Bommeleeër. Drama ohne Klimax? 

Frank Bertemes: 40 Joer Bommeleeër. Drama ohne Klimax?

Wer taub, blind und stumm ist, lebt hundert Jahre in Frieden.“

– sizilianisches Sprichwort

Der Höhepunkt, der Klimax des Dramas. Hier kommt es zur Umkehr der Handlung mit dem Hinweis auf dessen Ende. Der Held der Tragödie befindet sich an seinem Höhepunkt und entwickelt sich (normalerweise) in Richtung seines Untergangs. Nicht jedoch beim leidigen Drama „Bommeleeër“. Hier geht niemand unter, niemand wird zur Rechenschaft gezogen, niemand wird jemals bestraft werden. Es gab eben nichts und niemanden, der je als „Bommeleeër“ aktiv war. Dieses Drama einer Staatsaffäre bleibt für den oder die „Helden und deren kriminelle Aktionen offensichtlich ohne irgendwelche rechtlichen Folgen. Eigentlich ein Skandal, nur:  Hier gilt (siehe das einführende Zitat) das Gesetz der Omertà, ob Skandal oder nicht – „staatstragend“ appliziert, in konzertierter Aktion aller Beteiligten akzeptiert. Sind die realpolitisch Verantwortlichen eigentlich „besser“ als die Mafiosi? Das kann man sich als langjähriger Beobachter, der die Verbrechen in den Jahren, um die es hier geht, bestens in Erinnerung hat und der  dieses gesamte Spektakel interessiert verfolgt, heute, tatsächlich rund 40 Jahre später, durchaus fragen. Wo leben wir eigentlich? Da soll tatsächlich niemand von der verantwortlichen politischen Klasse und durchaus darüber hinaus irgendetwas gewusst haben oder heute noch wissen? Das alles war wohl ein Naturspektakel, zusammenbrechende Strommasten wohl schon die ersten Anzeichen des Klimawandels oder was? Für wie dumm hält man das Wahlvolk tatsächlich?

Wie es aussieht, war es doch nicht „net keen“ – folglich niemand. Jedenfalls niemand, der riskiert, tatsächlich für diese Anschläge vor Gericht bestraft zu werden, wie bereits erwähnt. Oder war es etwa doch jemand? Klar doch! Natürlich steckt da keine „normale“ kriminelle Energie hinter diesen ominösen Bombenanschlägen, die unser Ländchen zwischen den Jahren 1984 bis 1986 in Atem hielten und die einen vielbeachteten Prozess nach sich zogen, der wohl nicht zu Unrecht als Jahrhundertprozess bezeichnet wird. Nur was geht da eigentlich ab, fragt man sich? Weshalb passiert da nichts Erkennbares mehr? Etwa doch die Folge dessen, was Maître Gaston Vogel eben als „Omertà“, das Gesetz des Schweigens, bezeichnete oder auch, weil es sich, so ein bekannter Zeuge im Laufe des Prozesses wörtlich, um „…eng Staatsaffär, déi ni däerf opgekläert ginn“ handelt?

Muss man sich allerdings ob des naheliegenden Verdachts, dass es sich bei diesen spektakulären Bombenanschlägen, die auch von internationalen Experten und Journalisten, ja auch hochkarätigen Schriftstellern, wie etwa Umberto Eco, entsprechend kommentiert wurden, nicht um Aktionen von Spinnern, sondern sehr wohl europaweit um bestens organisierte sogenannte „Stay behind“ – Truppenaktionen handelte, über diesen Prozess des Stillstands wundern? Im Sinne einer organisierten, allgemeinen Verunsicherung, um die Akzeptanz des Wahlvolkes für die Erhöhung der Sicherheitsbudgets, meint der militärischen Aufrüstung zu erreichen?  Heuer und um die Chose im aktuellen Kontext weiterzuspinnen: Riskieren wir vielleicht weitere Aktionen mit Kalkül, um daneben auch die Wiedereinführung der Wehrpflicht auf EU-Niveau zu erzielen?

Was lässt man sich noch alles einfallen, um mittels idiotischer Kriege, vorgegebener Feindbilder und dergleichen die verunsicherte Bevölkerung davon zu überzeugen, wie wichtig die Erhöhung der Budgets für die militärische Aufrüstung sein soll. Da man allerdings auch Menschen, sprich Soldaten, personaltechnisch für ebendiese Armeen braucht und immer weniger junge Leute dies freiwillig zu tun bereit sind, muss man heuer wieder zur längst abgeschafft geglaubten „Praxis“ des obligatorischen Militärdienstes zurückkehren – dieses delikate Reizthema zumindest wieder mehr oder weniger vorsichtig in die Debatte einfließen lassen. Man wird schon erreichen, was man will, da soll das protestierende Wahlvolk sich nichts vormachen…

In dem Sinne hat sich die Debatte um die „Bommeleeër“ und ihre Machenschaften, die sicherlich kein Zufallsprodukt, keine blinden Manöver, sondern durchaus gezielte Aktionen mit Kalkül waren, mitnichten erledigt, ganz im Gegenteil – diese Affäre ist und bleibt hochaktuell. Deshalb: Bommeleeër – kriminelle Aktionen ohne rechtliche Folgen? Doch nein, es war sicherlich „net keen“ – nur niemand, der irgendwann einmal für das bezahlen muss, was da auf Kosten des Steuerzahlers und auch der Opfer, von denen niemand spricht, veranstaltet wurde…

Und ja:  Es geht um mehr als das, um sehr viel mehr…

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1 Comment

  1. Néckel Ritz

    Hat bereits jemand für die Straftaten der “Bommeléeraffaire bezahlt? Diese Frage muß ich aus persönlicher Überzeugung mit einem klaren Ja beantworten. Lebenslänglich sind nach nationalem Recht oft “nur” 15 Jahre. 40 Jahre sind mehr als lebenslänglich. 2 ehemalige Gendarmen, vielen, heute Erwachsenen müsste man erst erklären, welcher Berufsstand das zu jener Zeit gewesen ist, haben schon vor einer geraumen Zeit in öffentlicher Sitzung wärend langen Monaten im Anklagezustand vor der Richterin Rede und Antwort geben müssen. Ob die beiden Angeklagten nun Wasserträger im Räderwerk dieser sehr komplexen Kriminalsache gewesen sind, oder nicht, ist bis heute nicht geklärt. Ich selbst habe dazu meine innere persönliche Meinung, deren öffentliche Preisgabe mir in gegenwärtiger Stellungnahme nicht zusteht. Es heißt ” Im Zweifelsfall für den Angeklagten”. Diese beiden Angeklagten, ob nun Mittäter oder nicht, wurden bereit ohne gerichtliches Urteil bestraft, haben sie doch bereits mit einem Großteil ihres persönlichen Lebens bezahlt. Ich spreche nicht mal von ihrem familiären Umfeld und ihrem verlorenen Freundeskreis. In einer psychischen Gefängniszelle über Jahrzehnte eingesperrt zu sein, ist mehr als lebenslänglich. Auch Polizisten haben nur ein Leben. Ich bin so frei zu behaupten die Charaktere beider in Frage stehenden Personen zumindest ansatzweise etwas zu kennen, bin ich doch ehemaliger Promotionskollege des älteren der beiden ehemaligen Gendarmen. Jeder Angeklagte hat das Recht auf ein Urteil in einem akzeptablen Zeitraum, das dürfte selbst eine höhere europäische gerichtliche Instanz so sehen. Die aktuelle gerichliche Sachlage in diesem nicht enden wollenden Prozess ist ein regelrechter Skandal!

Verloossen eng Äntwert

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