„Der weise Mann wird sich immer mit demjenigen umgeben, der noch besser ist als er.“
Dieses Zitat von Platon gilt als eines seiner besten. Denn nicht nur Platon denkt, dass die Welt von Philosophen regiert werden sollte, die seiner Auffassung nach die „fähigsten Führer mit der größten Weisheit sind“. Eine sehr interessante Sichtweise übrigens, die die Frage aufwirft, ob wir in der zukünftigen Welt, in der sicherlich so vieles sich noch verändern wird, unsere digitale Welt, in der die kommenden Generationen sowieso eine völlig andere Auffassung von „Politik“ und Demokratie annehmen werden – und das ist auch gut so – überhaupt noch klassische (Berufs-) „Politiker*Innen“ brauchen…?
Doch das wollen wir einfach so mal stehen lassen…Fakt ist, dass Platon, der griechische Philosoph und Schüler des Sokrates, sich sein ganzes Leben lang in immer erneuten Anläufen eingehend mit dem politischen Problem der richtigen Einrichtung des Staates beschäftigt, gar gerungen hatte. Eine auch heute durchaus angesagte Fragestellung, dies angesichts der aktuellen Schieflage in puncto allgemeiner Glaubwürdigkeit der Politik(er) und der immer wieder bedauerten Politikverdrossenheit. Es geht um die „Polis“, Platons Zentralbegriff in dessen Staatsdenken, der Wurzel unseres heutigen Terminus‘ „Politik“. Rechtes Handeln, Tugend, Sittlichkeit, Gerechtigkeit – all das, was Platon zunächst am Einzelmenschen darlegt, muss eben im Staat in entsprechend höherem Maße wiederkehren, soll – nach Platons Denken – in ihm erst richtig verstanden werden und auch nur in ihm zur vollen Entfaltung kommen. Die denkbar höchste Form des sittlichen Lebens ist das sittliche Leben der Gemeinschaft in einem guten Staat.
Und dazu gehört ein entsprechendes Grundgesetz, sprich die Verfassung, die heuer auch hierzuländchen aktuell ist. Nach philosophischer Betrachtung gibt es so viele Verfassungen, wie es Arten von Menschen gibt, denn die Verfassung entsteht aus dem Charakter der Menschen, die einen Staat bilden – und formt diesen wiederum. Platon untersuchte die verschiedenen Staatsformen und den ihnen zugeordneten Menschentypus. Auf die heutige Zeit und in unseren Kontext übertragen: Unser Menschentypus, unsere Polis, unsere Verfassung – da gäbe es so manches dazu zu sagen…Wissen wir in unserer modernen Welt überhaupt noch, wo wir stehen oder für was unsere politische Klasse einsteht?
Platons Vermächtnis: Die Staaten blühen nur, wenn entweder Philosophen herrschen oder die Herrscher philosophieren.
Mehr Philosophie in der Polis – das würde uns allen gut tun…
Frank Bertemes
Das Phänomen was man in der heutigen politischen Landschaft beobachten kann, ist genau das Gegenteil von Platons Satz, sprich “Um gut dazustehen wird sich der gemeine Politiker nicht mit demjenigen umgeben, der noch besser ist als er.” Ergo führt dieses zu einer Erosion der politischen Eigenschaften und Fähigkeiten als Vorbild und Führer. Die Soziopathen und Psychopathen werden immer schlimmer. Die „Demokratie“ ist eigentlich ein Selektionsprozess – nur die ohne jegliches Gewissen oder/und Hemmungen kommen nach oben.
Merci Iech, Phil – Eng wonnerbar Aschätzung vum “Ist-Zoustand” vun eiser Zuschauerdemokratie, déi vu Polit-Blender a Selbstdarsteller dominéiert gëtt, déi just hir perséinlech Zukunft am Bléck hunn (Schued just fir all déi Politiker, déi et nach eescht mengen, an där ginn et och nach bei eis, glécklecherweis ) – an dat ass eng traureg Festellung…Duerfir och mäi wuel éischter provokatorësch gemengten Text, dee just ee klengen Input an een anert Politdenken fir d’Zukunft soll ginn – ni plus, ni moins…
Awer sécher ass, datt déi nächst Wale kommen – a verschiddener vun deene Blender an Egomanen längstens erkannt sinn …an deene mir dann (hoffentlech) lass ginn!