Recent Posts

Post Categories

Déi schéin nei Welt koum e bësselche séier 
Et gi Noriichten, déi muss een e puer Woche sacke loossen, mautschen, verdauen, rëmknaen an nach eemol verdauen, ier een...
Informatiounsrecht kënnt viru Versammlungsrecht 
Déi groussherzoglech Press probéiert, e bësselchen Tapage ze maachen ronderëm dat geplangte Gesetz fir d’Demonstratiounsrecht zu Lëtzebuerg.Tipptopp! Ma dobäi däerf...
Frank Bertemes: Politik und Integrität 
Sein Mut, seine Würde, seine Integrität machen ihn zu einem Vorbild für uns alle. António Lobo Antunes   “Die Opportunität...
Pierre Obertin: Die Task Force-Files 
De Pierre Obertin ass aktiv am Grupp Expressisverbis, wou hien an de leschte Joer reegelméisseg Artikele publizéiert huet. Säi Leschte...

Blog Post

Featured

Frank Bertemes: Abgekoppelt? 

Frank Bertemes: Abgekoppelt?
Foto von Pixabay: https://www.pexels.com/de-de/foto/astronaut-auf-dem-planeten-355956/

Manche Hähne glauben, dass die Sonne ihretwegen aufgeht.“ (Theodor Fontane)

 

Es ist schon interessant zu lesen und zu hören, was ein (abgehobenes?) Mitglied der „großherzoglichen Regierung“ in einem Wort– und RTL-Radio Interview so äußert und sich ob der Aussagen des visierten Ministers daraufhin das Regierungsprogramm, Passus „Arbeit“, einmal genauer anschaut. Allein schon den Abschnitt betreffend das Reizthema „Sozialdialog“, den man im erwähnten Regierungsprogramm der beiden wirtschaftsliberalen Parteien mit schwachem Sozialflügel vollmundig als „Garant des sozialen Friedens“ in engster Verständigung zwischen den Sozialpartnern sicherzustellen vorgibt, muss man doch angesichts der polarisierenden, gar polemischen Äußerungen unseres Arbeitsministers inhaltlich ernsthaft hinterfragen. Passen die von dieser Welt (vermeintlich) „abgekoppelten“ Gewerkschaften mit ihren (wohl veralteten?) Ansichten nicht mehr in die von Herrn Mischo angestrebte „moderne“ Arbeitswelt? Bedenklich sind in der Tat seine fast schon bösartigen Bemerkungen an die Adresse der Gewerkschaften in puncto abnehmende Mitgliedschaft respektive des diesbezüglichen Desinteresses der jungen Menschen – was ihm wohl besonders gefällt. In der Tat ist die Aufregung, ja die Empörung der Gewerkschaftsleader, die dem Minister eine bis dato nicht gekannte Erniedrigung der Gewerkschaften vorwerfen, völlig verständlich und durchaus berechtigt.

Der Mann müsste doch wissen, mit wem er es als Minister seines Ressorts vor allem zu tun hat. Ist diese ob seiner Aussagen evidente Konfrontation mit den Gewerkschaften  etwa eine glaubwürdige Argumentation eines Arbeitsministers, der vielleicht gerade ob seiner ihm vorgeworfenen Arroganz an der Spitze eines in diesen schwierigen Zeiten des digitalen Umbruchs der Arbeitswelt so wichtigen Ministeriums steht? Wissend, dass die CSV eine durchaus kompetente Persönlichkeit, die aus der christlichen Gewerkschaftsszene hervorgeht, von Anfang an als glaubwürdige Alternative bereitstehen gehabt hätte? Nur dass diese aus wohl verständlichen Gründen eben gerade nicht erwünscht war und der soziale Flügel der CSV nicht sehr ernst genommen wird. Dass die Neo-,  sprich Neu-Liberalen der DP diese Art und Weise eines schon rein menschlich schwachen Ministers mittragen, sagt schon so manches aus…

Egal wie – auch die Führungskräfte der Gewerkschaften müssen sich durchaus Fragen stellen und auch stellen lassen. Nicht umsonst haben so manche Mitglieder ihre respektive Gewerkschaft im Laufe der Zeit aus unterschiedlichen Gründen verlassen. Und wenn heute rund 56 Prozent der Personalvertreter, so der Minister im Rahmen des Interviews, sich als neutral bezeichnen und durchaus (und vielleicht gerade deshalb?) zu anständiger Arbeit im Interesse der von ihnen vertretenen Kollegen ihrer jeweiligen Betriebe fähig sind, so sind sie es vielleicht auch gerade deshalb, weil sie sich nicht dem Diktat einer (ebenfalls abgehobenen?) und hochbezahlten Gewerkschaftsführung unterwerfen wollen? Und ja, die Situation heutzutage ist in der Tat eine andere als vor 20 oder 30 Jahren, wie Herr Mischo sehr richtig bemerkt. Das dürfte wohl klar sein. Und deshalb müssen sich die Gewerkschaften sehr wohl diesen Umständen anpassen – oder ihre Mitgliedszahlen weiterhin schwinden sehen…und sich so selbst in der Tat abzukoppeln riskieren. Oder sind die Gewerkschaften demnach, wie manche es glauben, tatsächlich antiquiert und überholt, gar überflüssig?  Und ist ihre Führung ebenso abgehoben, ebenso überheblich, wie diese es dem derzeitigen Minister ob dessen (vermeintlicher) Gefährdung des Sozialdialogs vorwerfen? Diese Frage darf man durchaus provokatorisch aufwerfen und sie zu beantworten ist sicherlich nicht die Aufgabe des Ministers…

Related posts

Verloossen eng Äntwert

Required fields are marked *