Recent Posts

Post Categories

Déi schéin nei Welt koum e bësselche séier 
Et gi Noriichten, déi muss een e puer Woche sacke loossen, mautschen, verdauen, rëmknaen an nach eemol verdauen, ier een...
Informatiounsrecht kënnt viru Versammlungsrecht 
Déi groussherzoglech Press probéiert, e bësselchen Tapage ze maachen ronderëm dat geplangte Gesetz fir d’Demonstratiounsrecht zu Lëtzebuerg.Tipptopp! Ma dobäi däerf...
Frank Bertemes: Politik und Integrität 
Sein Mut, seine Würde, seine Integrität machen ihn zu einem Vorbild für uns alle. António Lobo Antunes   “Die Opportunität...
Pierre Obertin: Die Task Force-Files 
De Pierre Obertin ass aktiv am Grupp Expressisverbis, wou hien an de leschte Joer reegelméisseg Artikele publizéiert huet. Säi Leschte...

Blog Post

Gesellschaft

Frank Bertemes Rentendebatte: Prinzip Verantwortung 

Frank Bertemes Rentendebatte: Prinzip Verantwortung
Image par Susanne Nicolin de Pixabay

„Opportunisten sind Leute, die schon heute die Windrichtung von übermorgen kennen.“

Alec Guinness

Und von dieser Spezies Mensch gibt es eine Kategorie, die diesbezüglich besonders hervorsticht: Spitzenbanker mit Millionengehalt, die den anderen – besonders jedoch der Politik – sagen wollen, wo’s denn in Zukunft so lang gehen soll und das gilt natürlich auch im Kontext der zukünftigen Rentenversicherung, die man entsprechend umzumodeln gedenkt. Man scheut sich nicht die opportunistischsten Sätze von sich zu geben, um das zu erreichen, was man will. Ein Frankfurter Banker schämte sich jedenfalls nicht, seiner Vorstellung nach festzustellen, dass die für rund 21 Millionen Rentner in Deutschland nach dem Generationenvertrag im Umlageverfahren finanzierten und ausbezahlten Renten zwar noch sicher wären, dieses aktuelle System jedoch zulasten der jüngeren Generation gehen würde – dito, auch hierzulande eine hochaktuelle Debatte. Man beachte bitte immer die Signalwirkung deutscher Sozialpolitik auf unser Ländchen…

Darüber hinaus machte der Vorstand eines Frankfurter Bankhauses, so die unabhängige Tageszeitung Südkurier, die (Zitat) „verwöhnten Babyboomer“ für kommende Rentenfinanzierungsprobleme verantwortlich, deren Einfluss zwar unweigerlich verlieren wird, um dann der von gewissen Kreisen erwünschten kapitalgedeckten Altersvorsorge mittels stärkerer privater Rücklagen über Aktiensparpläne definitiv Platz zu machen.  Dass diese (an sich höchst bedenkliche) Stoßrichtung natürlich von liberalen Politprotagonisten mit Nachdruck gepusht wird, verwundert kaum. Man verspreche uns allen die Renten, die, so ein weiteres, rein zweckorientiertes, allerdings pur demagogisches Statement des visierten Bankers dann die „Jugend zahlen müsste“ und das sei eine (Zitat) „Generationenungerechtigkeit“. Es ist jedenfalls höchst bedauerlich, eine Generation gegen die andere auszuspielen, eine derartige Denkart ist jedenfalls wenig hilfreich.

Es ist jedoch so, dass, würde man den „Empfehlungen“ dieser (neoliberalen) Kreise folgen, riskierte Hungerrenten und Altersarmut als Konsequenz ihrer bedenklichen rententechnischen Zukunftsvisionen irgendwann durchaus bittere Realität werden könnten. Glücklicherweise kann die politisch durchaus noch aktive „verwöhnte Babyboomer – Generation“, mithilfe der einsichtigen jüngeren Generation, deren Repräsentanten ihrer diversen Jugend- und Studentenorganisationen hoffentlich entsprechend voraussehend reagieren, diesem neoliberalen Irrsinn der rein privaten Kapitaldeckung mittels zukunftsorientierter Stärkung unseres unersetzlichen, weil bestens organisierten Umlageverfahrens der öffentlich-rechtlichen Rentenversicherung ein Ende bereiten.

Heuer klare Ansage an unsere Politik: Das wäre verantwortungsvolle Politik im Sinne eines auf Solidarität basierenden, sinnvollen, weil solidarischen Generationenvertrages, der erhalten und respektiert zu werden sich auch in Zukunft lohnen wird. Das wäre jedenfalls in unser aller Interesse.

Image par 👀 Mabel Amber, who will one day de Pixabay

Noch und nöcher betont: Niemand verhindert jenen, die es sich leisten können oder wollen, sich zusätzlich privat zu versichern, respektive Betrieben, ihren Angestellten private Betriebsrenten zu finanzieren. Diese dürfen allerdings niemals die erste Säule, meint das öffentliche Rentensystem, ersetzen oder dieses zu einem System umzufunktionieren, das nur mehr staatliche Sockelrenten garantiert – eben darum geht es. Genau das wollen gewisse Kreise nämlich erreichen. Bedauerlich dabei ist allerdings eine (wirtschaftsliberale) Regierung, die im Rahmen der aktuellen Debatte in diesem Gesamtkontext rein gar keine Stellung zu ihren Vorstellungen zur Lösung der Rentenfrage und des zukünftigen Rentensystems insgesamt beziehen will. Dass dies ob des delikaten Themas eine pure politische Taktik ist, die allerdings eher als Feigheit interpretiert werden kann, liegt doch auf der Hand – siehe die Masse der Demonstrationen auf den Straßen unserer Nachbarländer, die es wohl zu vermeiden gilt! Deshalb hört man (zumindest nach außen hin) auf des Volkes Stimme, indem man als Wahlvolk via Internetplattform (Runde zwei) an der Rentendebatte teilnehmen …darf. Man will also heraushören, wie das gemeine Volk in dieser heiklen Frage so tickt und in wie weit die Beitragszahler bereit sind, das bestehende, wie bereits gesagt, exzellente öffentliche Rentensystem im Interesse der Profitsucht der Privatversicherer aufzuweichen-eine gefährliche Fragestellung, deren Tragweite sich besonders die junge Generation sich heuer nicht ganz bewusst ist. Zumindest wenn man gewissen jungen Menschen zuhört, die in ihrem dem modernen Individualismus entsprechenden jugendlichen Leichtsinn bereit zu sein scheinen, extrem bedenkliche, weil riskiert folgenschwere Zugeständnisse in diesem Kontext zu machen.

Darum bedenke man im Sinne der bekannten lateinischen Sentenz bitte immer folgendes: Quidquid agis, prudenter agas et respice finem. – Was auch immer du tust, tu es klug und bedenke die Folgen.

Dem ist wohl nichts mehr hinzuzufügen…

/

Related posts

Verloossen eng Äntwert

Required fields are marked *