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Ernesto Fluni: Servicewüste 2.0 – Bezahlen fürs Selbermachen 

Ernesto Fluni: Servicewüste 2.0 – Bezahlen fürs Selbermachen
Image par Mireya Zhiminaicela de Pixabay

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

kennen Sie das auch? Früher ging man in den Supermarkt, wurde freundlich begrüßt, bezahlte an der Kasse und bekam seine Ware in die Hand gedrückt. Heute scannt man selbst, zahlt mit der Karte und hofft, dass das System nicht abstürzt. Service? Fehlanzeige!

Die Entwicklung ist beeindruckend: Immer weniger Personal, immer mehr Arbeit für uns – und das zu steigenden Preisen! Wir tragen brav unseren Müll in den Recyclinghof, verbrennen Sprit und verbrauchen Zeit, während andere auf den Rohstoffen kassieren. Und nicht nur das: Die, die die Rohstoffe dann weiterverarbeiten oder abnehmen, werden auch noch großzügig mit Steuergeldern oder über Abfallgebühren subventioniert und bezahlt!

Im gemütlichen Fastfood-Restaurant räumen wir unser Tablett selbst weg, weil man uns „den Komfort der Selbstbedienung“ bietet. Ein echter Fortschritt – für die Kasse des Unternehmens.

Und die Banken? Unser Geld gehört uns – aber bitte nur in kleinen Dosen! Am Bankomaten gibt es höchstens 2500 Euro pro Woche. Wer mehr will, muss es extra vorher bestellen und in eine Filiale gehen, um es abzuholen – falls es die Filiale überhaupt noch gibt. Denn die schließen inzwischen schneller, als man ein Online-Konto eröffnen kann. Und wenn man dann doch eine Filiale findet, kann es passieren, dass einfach kein Bargeld mehr am Schalter herausgegeben wird. Bankraub lohnt sich bald nicht mehr – das Geld liegt ja gar nicht mehr in der Bank!

Und dann gibt es noch die Hotlines – die moderne Geduldsprobe für Fortgeschrittene.
Ruft man eine Hotline an, beginnt das Spiel so:
„Für Luxemburgisch drücken Sie bitte die 1…“ Danach folgen die 2, die 3, die 4, und nachdem man sich durch das komplette Menü gehört und tapfer durchgetippt hat, erscheint schließlich die magische Nachricht: „All unsere Leitungen sind zurzeit besetzt. Bitte haben Sie noch etwas Geduld.“ Natürlich in vier oder fünf Sprachen.

Dann beginnt die Wartezeit – begleitet von exquisiter Fahrstuhlmusik, die so klingt, als wäre sie in den 90ern auf einem Plastikkeyboard eingespielt worden. Und falls man eine halbe Stunde durchgehalten hat, erfährt man am Ende mit etwas Glück, dass man sich doch lieber an die „2“ hätte wenden sollen – anstatt an die „3“. Danke fürs Mitspielen, versuchen Sie es noch einmal!

Doch seien wir ehrlich: Es ist genial. Unternehmen sparen Personal, streichen die Gewinne ein – und wir Verbraucher freuen uns auch noch über die „Flexibilität“! Nur blöd, dass mit den eingesparten Jobs auch die Kaufkraft schwindet. Wer soll in Zukunft noch einkaufen, wenn alle nur noch unbezahlt für Konzerne arbeiten?

Die Krönung des Irrsinns: Manche loben diesen Trend! Studien zeigen, dass viele Menschen gerne selbst tätig werden – natürlich freiwillig. Bald heißen wir nicht mehr „Kunde“, sondern „unbezahlte Hilfskraft mit Konsumzwang“.

Vielleicht sollten wir demnächst auch unsere eigenen Preise festlegen – schließlich machen wir ja schon die ganze Arbeit.

Liebe Mitbürger, es ist an der Zeit, diesen Wahnsinn zu hinterfragen. Wer bezahlt hier eigentlich wen? Und warum lassen wir uns das gefallen?

Euer (Noch-)König Kunde
Ernesto Fluni

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2 Comments

  1. Jean

    Guter artikel.
    Ich habe mich seit einigen wochen entschieden die supermaerkte zu boykottieren,wo es nur noch diese art von non service gibt,wo der kunde alles machen muss.
    Das geht natuerlich nur noch solange andere gescharfte noch den klassischen passage en czisse mit einer person als kassierer anbieten.

  2. Roger Braun

    alles wonnerbar an dem Artikel
    all dei Froen hunn ech mir och schon bei esou Keesen gestallt.
    Sinn dann awer leiwer bei eng Kees gagngen wou nach Personal soutz

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