Wenn kleinwüchsige Männer ganz groß sehen
Yves Marsch (LASEP-lastig) lebte immer schon auf großem Fuß wenn die eigene Brieftasche nicht für seine finanziellen Eskapaden aufkommen musste, so wie es sich für einen waschechten Kaviarzozialisten geziemt. Am letzten Mittwoch, posierte die „Süddeutsche Zeitung“ eine für die luxemburgische Politszene bekannte Affäre auf die internationale Skandalbühne. Yves Marsch soll laut dem Berichterstatter zusammen mit seiner holden Ehefrau nach Australien in der teuersten Klasse geflogen sein. Kostenpunkt für die EZB: 10.000 € pro Ticket!
Bevor Marsch im Jahre 2012 zum Luxemburger Mitglied des EZB-Direktoriums in Frankfurt bestallt wurde, war der gute Yves Präsident der luxemburgischen Zentralbank mit seinem schmucken Sitz am hauptstädtischen Boulevard Royal.
Die einheimischen Regierungsmitglieder ärgerten sich regelmäßig über die Machenschaften des unter dem Napoleon-Syndrom leidenden, da etwas zu kurz geratenem Wichtigtuer. Reisten unsere Minister nach Frankfurt flogen sie stets „économie class“. Unser kleiner Präsident und Despot aber, saß für den knapp 20 Minütigen Flug immer in der sauteuren „business class“ der Juxair.
Dieses Fehlverhalten rief natürlich, wie könnte es anders sein, die Cour des Cons auf den Plan. Doch Marsch wehrte sich heftig gegen eine Kontrolle seiner Institution durch das Kontrollorgan von Marc Lengler (CSFaul-lastig). Marsch behauptete immer wieder, die Zentralbank würde lediglich der Kontrolle der CSSF unterliegen und nicht den neidischen Wichteln der Cour des Cons. Dieser Streit, der Öffentlichkeit nicht verborgen, machte dann auch die Politik nervös und die Budgetkontrollkommission der Abgestorbenenkammer unterstützte öffentlich die Bestrebungen der Cour.
Daraufhin holte sich der gewiefte Yves Marsch eine positive Schützenhilfe bei der EZB in Frankfurt und diese verfasste ein Gefälligkeitsgutachten und er war aus dem Schneider. Sparen hat er dadurch nie gelernt.
Ähnlich erging es ihm mit seiner Luxusvilla auf dem „Eecherfeld“ in Eich. Hier kaufte Yves Marsch eine Ruine für billiges Geld. Sie war wertlos da sie außerhalb des Bauperimeters, also ähnlich wie das Gartenhäuschen von Roberto Transversini (Déi Gréng), in der Grünzone lag. So zumindest sein Preisdrückargument gegenüber dem Verkäufer. Doch der gewiefte Gartenzwerg erhielt vom Altbürgermeister Paul Schelminger (Flipperpartei) die notwendige Baugenehmigung, ein kostbares Dokument wie sich später herausstellen sollte.
Der Schelmingernachfolger, der Würgermeister aller Bürger Xav Bettschel (Flipperpartei), entzog dem Wichtigtuer vom Boulevard Royal diese Baugenehmigung aber. Dieser nicht faul, zog vor Gericht und der rechtsbeflissene Würgermeister der Hauptstadt ging, aus welchen Gründen auch immer, kläglich baden. Warum der damalige Umweltminister, Marco Schwank (CSFaul), die Luxusvilla auch erlaubte, war bis zur Veröffentlichung dieser Zeilen nicht ganz klar.
Der kleine Neider