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Gesellschaft

Frank Bertemes: Philanthropen? 

Frank Bertemes: Philanthropen?
Image par 272447 de Pixabay

„Es ist nutzlos zu versuchen, Menschen zu helfen, die sich nicht selbst helfen. Man kann nur jemandem eine Leiter hinauf stoßen, wenn er bereit ist, selbst zu klettern.“

Andrew Carnegie

 

Der Philanthrop, der Menschenfreund. Ein an sich schöner Begriff, der allerdings mit Vorsicht zu genießen ist. Doch es gab ihn durchaus, den echten Typus des Philanthropen. Vermögende Personen, die in ehrenvoller, eben menschenfreundlicher Absicht handelten. Einer von ihnen war der eingangs zitierte Carnegie. Der aus Schottland stammende US-amerikanische Industrielle und Stahlmagnat Andrew Carnegie galt als ausgesprochener Philanthrop. 1848 in die USA immigriert, avancierte er in seinem weiteren Leben mit der “Carnegie-Steel” zu einem der reichsten Menschen seiner Zeit. Nach seinen Prinzipien, die Andrew Carnegie 1899 in “The Gospel of Wealth” (Das Evangelium des Reichtums) verfasste, legte er sein Vermögen, nach seinem Rückzug aus dem aktiven Geschäftsleben, in 20 Stiftungen an. Zu seinen karitativen Projekten gehörte beispielsweise die Finanzierung der weltberühmten gleichnamigen Konzerthalle in New York – die “Carnegie Hall“.

 

Philanthropie. Der Begriff stammt aus der Antike. Damals bezeichnete der Ausdruck meist eine wohlwollende, großzügige Einstellung Vornehmer, Mächtiger und Reicher gegenüber ihren wirtschaftlich schwächeren Mitbürgern. Dennoch gilt ein natürliches Misstrauen. Wenn sich nämlich jemand “Philanthrop“ nennt, sollte uns dies mittlerweile hellwach machen. Vermutet der Unbedarfte noch, ein Philanthrop würde vor allem Geld für humanitäre Projekte spenden, weil er eben viel Geld besitzt und sich dies leisten kann, so zeigt sich an den aktuell weltbekannten  (oft zweifelhaften) „Philanthropen“, dass Philanthropie vielmehr heißt, große Summen Geldes zu verdienen, was dann für persönliche Ziele eingesetzt werden kann. Ein Invest also. Dass Philanthropie auch dies schon mal bedeuten kann, wie Bill Gates unter anderem auch durch großzügige Spenden an die Organisation “Planned Parenthood“ bewies, oder im großen Stil Förderung von Gentechnik beinhaltet, wie seine Aktienkäufe belegen, ist nur die Spitze des Eisbergs. Besonders lohnend ist auch, wenn in Aufträge an Firmen investiert wird, von denen man Aktien besitzt. Auf genau diese Weise können Philanthropen immer wieder große Summen spenden und sich im Ansehen der Öffentlichkeit sonnen, während sie doch im Grunde nur ihre eigenen Ziele aufgrund ihrer persönlichen  Agenda verfolgen. Wie auch bei derartigen Gedankengängen zu diesem Thema immer wieder die persönlichen Alarmglocken klingeln, wenn gewisse Namen in diesem Kontext genannt werden, besonders dann, wenn (zweifelhafte) „blaublütige“ Angehörige gewisser Adelskreise oder Königshäuser entsprechend thematisiert werden. Beispielsweise als es hieß, Prinz Harry wolle auf einmal zum Philanthropen werden. Und das alles nachdem sein Onkel Andrew wegen seiner besonderen Beziehungspflege zu Jeffrey Epstein und zu jungen Damen aus dem Verkehr, meint dem öffentlichen Fokus, gezogen werden musste. Wenn sich das britische Königshaus unbedingt von den Vorkommnissen in Verbindung mit Epstein distanzieren wollte, warum pflegt dann Prinz Harry enge Kontakte mit einem kanadischen Milliardär und Philanthropen, den manche gar den kanadischen Epstein nennen? Doch so was zirkuliert natürlich nur in einer bösartigen Gerüchteküche, versteht sich. Genauso wie ein anderer Name immer wieder und zunehmend mit Zweifeln behaftet, auftaucht: Bill Clinton als ein weiterer Philanthrop. Die Clintons haben sowohl ihre Stiftung als auch ihre Beziehungen immer kreativ zu nutzen gewusst, wie kritische Artikel in der internationalen Presse dies wohl nicht grundlos behaupten. Zum Club der speziellen Freunde gehört offenbar auch der ehemalige, hochgeschätzte amerikanische Expräsident Barack Obama. War die Öffentlichkeit zunächst vom redegewandten und charmanten Obama fasziniert, machte sich in der amerikanischen Öffentlichkeit bald das Bild eines untätigen Präsidenten breit. Völlig zu Unrecht, denn Präsident Obama war keineswegs untätig. Der „Friedensnobelpreisträger“ stellte wahre Rekorde bei gleichzeitig geführten Kriegen und gezielten Drohnenangriffen auf! Doch das störte scheinbar niemanden, als man ihm eben diesen Friedensnobelpreis verlieh! Dass diese Welt dem kritischen Beobachter als Bürger, der so vieles vermisst – und das bestimmt nicht nur ihm –  oft nur mehr Unverständnis und Kopfschütteln hervorrufen,  dürfte wenig verwunderlich sein. Oft beneidet er all jene, die sich von dieser Welt in einer Form der inneren Kündigung verabschiedet haben, in dem sie sich der Verfolgung jeglicher Nachrichtensendungen oder der Lektüre irgendeiner Tageszeitung entzogen haben – doch dies gelingt eben nur den Wenigsten. Und deshalb dürfen uns gewisse Blender weiterhin glauben lassen, dass sie so etwas wie  „Philanthropen“ wären. Prominente Reiche, die die Öffentlichkeit als vermeintliche „Gutmenschen“ zum Narren halten und für jede ihrer Wohltaten, die in der Tat mit Vorsicht zu genießen sind, in der ihnen zudienenden Medienwelt diverser Art überschwängliche Lobeshymnen genießen dürfen.

 

Im Sinne von: „Es gibt Blender, die sind so gut, dass sie sich sogar selber blenden.“

Rose von der Au  (*1953), deutsche Lyrikerin und Aphoristikerin

 

Eigentlich ein menschenverachtendes Trauerspiel die all jene bestraft, die als wirkliche „Philantrophen“, auch und vielleicht besonders in eher bescheidenen Aktionen,  als ehrliche Menschenfreunde wahre Menschenliebe beweisen. Und dafür in der öffentlichen Wahrnehmung völlig ignoriert werden, im Gegensatz zu jenen Namen, die eben genannt wurden.

 

Frank Bertemes

 

 

 

 

 

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