Baum fällt….
…und bleibt bekanntlich genau da liegen, wo er hinfällt – ohne Rücksicht, ohne Pardon. Im Berliner Edelviertel Grunewald fällt ein hundertjähriger Spitzahorn um und erschlägt eine Frau, die in ihrem Wagen in der falschen Sekunde vorbeifährt. In Berlin steht deshalb ein gewissenhafter Förster vor Gericht. Ein Prozess, den Naturschützer, Waldbesitzer und Förster mit Sorge verfolgen. Es stellt sich heraus, dass der Baum von einem Parasiten, einem Speisepilz namens Hallimasch, befallen war. Es dürfte auch hierzulande bekannt sein, dass die anhaltenden Hitzewellen und Dürren der vergangenen Jahre ihre Konsequenzen auf die Bäume haben und dass unsere Wälder schon länger in einem höchst bedenklichen Zustand sind – und wenn ein Baum im Wald oder am Straßenrand umfällt, ja dann fällt er um! Kann man deshalb die Förster verantwortlich machen? Wobei die gesetzliche Lage der Bäume am Straßenrand – und die gehören trotz aller anderen, sehr bekannten verkehrstechnischen Diskussionen absolut dahin! – anders geregelt ist als innerhalb der Wälder.
Der Förster wird freigesprochen und kehrt in seinen Zuständigkeitsbereich voller geschädigter Bäume zurück: Wald, Straßenrand, Wander – und Reitwege. Der Förster kann trotz aller beruflicher Sorgfalt sicherlich nichts daran ändern, dass Bäume umfallen – auch solche, die oberhalb der Erde völlig intakt aussehen.
Schwere Unfälle werden zunehmen, die Ursache des Problems ist bekannt!
Frank Bertemes
Cruchten