Alle Menschen sind klug – die einen vorher, die anderen nachher – Voltaire
Was lehrt uns ein Virus? Was lehrt uns Corona? So manches…Neben vielen kranken Menschen, Panik und sonstigen negativen Fakten auch ein – übrigens absolut überzeugendes – alltägliches medial bestens vermitteltes Krisenmanagement unserer Regierung, eine Performance, die man neben den vielen anderen gesellschaftlichen Leistungen gelebter Solidarität, Aktionen und Hilfeleistungen, zu denen viele unserer Mitmenschen in diesen schweren Zeiten im Sinne eines funktionierenden Gemeinwesens fähig sind, absolut hervorheben muss, auch noch etwas Anderes. Eine „natürliche“, drastisch verordnete Kur der Entschleunigung des Alltagsbetriebs, der fast lahm liegt, eine Rückbesinnung auf das, was wirklich wichtig ist – und die Gedankengänge darüber, eventuell zu nutzende Chancen zu ergreifen, das für die Zukunft zu (ver)ändern, was sich alles wahrlich aufdrängen müsste. Doch, die Frage drängt sich auf: Können wir das? Sind wir überhaupt dazu bereit? Denn es lauern noch ganz andere Gefahren…nach dem Virus! Nachher eben…
Sind wir, ist unsere moderne Leistungsgesellschaft, jedoch überhaupt dazu fähig, irgendeine Lehre aus diesem Virus, aus dem Jetzt und seinen fatalen Konsequenzen diverser Art für dieses visierte Nachher zu ziehen? Ein Jetzt, das seine Situation dem Vorher zu „verdanken“ hat – ohne in diesem Zusammenhang irgendeine persönlich unterstützte Theorie hier aufzuwerfen – Fakten, die wir alle kennen und heuer „live und in Farbe“ erleben müssen. Wie es weitergeht, und wie lange dieses Jetzt, dieser Ist-Zustand, noch dauern wird, weiß niemand. Können wir jedoch nachher, nach Corona, eine gesellschaftliche und politische Kurskorrektur einer wirtschaftsliberalen Gesellschaft und seines – meint unseres – generellen Lebensstils erwarten? Oder gilt es nach der erzwungenen Entschleunigung und den entsprechend passenden, nachdenklichen Tönen unserer politischen Klasse umso mehr, im Nachher eben, die sich dann zu erwartende Beschleunigung sämtlicher Wirtschaftsaktivitäten noch dezidierter wiederaufzunehmen? Nach dem Motto: Business as usual? Um die erlittenen Verluste rein finanzieller Natur so schnell wie möglich zumindest auszugleichen? Mehr als sicher wird es so sein…
Es stellt sich die Frage nach der Zukunft. Der Anfang vom Ende, der jetzt da abläuft? Wovor Philosophen und Wissenschaftler schon im Vorher warnten, gilt jedenfalls im Jetzt immer noch für das Nachher. Die Generation unserer Kinder und Enkel ist in Gefahr. Doch überbesorgte Eltern, die ihren Kindern nur die allerbesten Kindergarten aussuchen, die sich um die Gesundheit ihrer Kinder bemühen, sie von jedem Umwelt – oder sonstigen ihnen bekannten Ernährungsgift abzuhalten versuchen um ihnen ihre strahlende Zukunft zu sichern, jedoch ebendieser Zukunft ihrer Kinder oder Enkel (Zitat Richard David Precht) (als Beispiel) „durch den obszönen Stadtpanzer“, vulgo SUV, „Hohn sprechen, mit dem sie diese Kinder in die Schule fahren…“ und die Termini Bio oder grün in den Mund nehmen? Wird das sich im Nachher ändern? Kaum bis gar nicht!
Doch noch etwas: Tropenkrankheiten, so warnen Klimaforscher (von denen so manche sogenannte „Klimaskeptiker“ nichts bis rein gar nichts hören wollen) werden sich temperaturbedingt immer schneller nach Norden ausbreiten. Die asiatische Tigermücke ist bereits da, das Denguefieber hat Griechenland und Kroatien erreicht, das West-Nil-Fieber Osteuropa, und das sogenannte „Chikungunya-Virus“, das die tropische Infektionskrankheit, das Chikungunyafieber auslöst, wurde bereits von Mücken in Frankreich und Italien übertragen.
Ach ja, das schlimme Coronavirus im Jetzt…?
…und wie sieht das Nachher aus?
Egal wie, jedenfalls nicht mehr wie das Vorher und das Jetzt!
Zu Asche, zu Staub
Dem Licht geraubt
Doch noch nicht jetzt
Wunder warten bis zuletzt
Ozean der Zeit
Ewiges Gesetz
Zu Asche, zu Staub
Zu Asche
Doch noch nicht jetzt….
(Songtext: Zu Asche, zu Staub…Severija Janušauskaitė)
Frank Bertemes