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Lieserbréif vum Frank Bertemes: Fehlerkultur 

Lieserbréif vum Frank Bertemes: Fehlerkultur
Photo de Alex Green: https://www.pexels.com/fr-fr/photo/bouleverse-jeune-homme-noir-couvrant-le-visage-avec-la-main-tout-en-travaillant-a-distance-sur-netbook-5699826/

Wer wirklich Autorität hat, wird sich nicht scheuen, Fehler zuzugeben.

Bertrand Russel – britischer Philosoph, Mathematiker, Religionskritiker und Logiker.

Fehlerkultur ist ein theoretisches Konzept aus den Sozial- und Wirtschaftswissenschaften. Es beschreibt, so eine Definition des Begriffs, wie Gesellschaften, Gruppen oder Organisationen mit Fehlern, Fehlerrisiken und den Konsequenzen von Fehlentscheidungen umgehen – und ist damit für Unternehmen ein hoch relevantes Thema. In einem rezenten Beitrag wurde die Streitkultur thematisiert – die Fehlerkultur passt in diesen Gesamtkontext. Wichtig ist, dass man aus begangenen Fehlern lernt und diese diskutiert.

„Es wundert mich, dass nicht mehr Leute in Meetings weinen.“  So die Unternehmerin Verena Bahlsen, die in einem interessanten ZEIT-Interview erklärt, weshalb sie sich aus dem bekannten Familienunternehmen zurückzieht. Dabei stellt sie unmissverständlich fest, dass Unternehmertum ohne Ausprobieren nicht geht, und dass es ohne Fehler keinen Fortschritt gibt, ohne den es sicherlich so manche Firmen in Zukunft nicht mehr geben wird. Streit- und Fehlerkultur sind demnach eine wichtige Praxis – in vielen Bereichen unserer Gesellschaft und sicherlich nicht nur in Betrieben. Denn so mancher Verantwortliche hat Ängste, besonders jedoch vor „Experimenten“, für die beispielsweise so mancher Manager oder Politiker „jetzt keine Zeit“ angesagt sieht – und damit riesige Fehler zu begehen riskiert. Das Aussitzen oder „Schubladisieren“ von sich aufdrängenden (eventuell unpopulären) Entscheidungen im Kontext evidenter Probleme kann katastrophale Folgen haben. Politisch betrachtet kann man hier die verpennten Klimaschutzziele, die auseinander klaffende Schere zwischen Arm und Reich (Stichwort: gerechtes Steuersystem), die riskierte Altersarmut, die Inflationsdebatte, das ewige Übel der Wohnungspreise usw. anführen. Eine rechtzeitige Erkennung von Fehlern, gefolgt von einer gesunden Streitkultur mit entsprechenden Taten wäre sehr hilfreich gewesen und hätte dabei auch noch jenen rechtslastigen Kräften den Wind aus den Segeln genommen, die nun ob dieser fatalen Unterlassungen europaweit an Stärke gewinnen – eine Katastrophe für die Demokratie! Fehlerkultur? Mitnichten…

Wie stellte Frau Bahlsen sehr richtig fest: „Wenn wir wegkommen von inszenierter Authentizität und miteinander wirklich in Kontakt kommen, macht uns das als Unternehmer, als Mitarbeiter, als Menschen besser.“ Und dazu zählt unweigerlich das Eingeständnis begangener Fehler, das Erkennen von Schwäche und Überforderung.  Ach ja, was machte ihr Vater, der ehemalige Bahlsen – Manager, wenn er überfordert war? Er lud seine Gefährten, seinen Beirat, seine Juristen, seine Freunde oder andere Unternehmer zu einem Gespräch unterm Kirschbaum in seinen Garten ein.

Zum Gespräch unterm Kirschbaum – Einsicht war eben immer schon der Anfang aller Weisheit….

Frank Bertemes

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